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Fragen und Antworten zum Stoffwechsel

Fragen und Antworten zum Stoffwechsel

Was ist mit Stoffwechsel gemeint ?

Der Stoffwechsel umfasst die Gesamtheit der biochemischen Prozesse, die im Körper ablaufen - wie er also aus dem Essen und Trinken, das durch den Mund in unseren Körper gelangt, verwertbare Energie für die Zellen macht und die darin enthaltenen Vitamine und Nährstoffe genau dort einbaut, wo sie benötigt werden. Das Speichern von überschüssiger Energie als Fett gehört natürlich auch dazu. All diese Prozesse werden gesteuert von Botenstoffen, Hormonen und Enzymen, die die einzelnen Reaktionen erst ermöglichen.

Wo genau liegt der Unterschied zum Kreislauf ?

Wenn man beim Losrennen das eigene Herz schlagen spürt, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass der Kreislauf in Schwung kommt. Aber heißt das auch, dass der Stoffwechsel angekurbelt wird? Man kann sich das Herz-Kreislauf-System wie ein Versorgungsunternehmen für den Körper vorstellen, das seine Güter (Sauerstoff, Zucker, Fette, Mineralien, Vitamine oder auch Abwehrzellen) per Schiff transportiert, nämlich schwimmend in den Blutbahnen. Wenn man seinen Kreislauf anregt, bedeutet das, dass das Blut schneller fließt, sodass die Schiffe rascher vorankommen und die nötigen Nährstoffe eher bei den Zellen sind. Der eigentliche Stoffwechsel findet dann in den Mitochondrien, den Kraftwerken der Körperzellen statt.

Fördert Sport einen aktiven Stoffwechsel ?

Ja und Nein. Es mehren sich Studien, nach denen selbst Sportler ein hohes Krankheitsrisiko haben können. Nämlich genau dann, wenn sie - ganz unabhängig davon, wie oft sie zum Training gehen - viel Zeit im Sitzen verbringen. Um unglaubliche 73 Prozent (!) erhöhen Untersuchungen zufolge lange Phasen körperlicher Inaktivität das Risiko für ein sogenanntes "metabolisches Syndrom", die Vorstufe von Diabetes. Mehr als sechs inaktive Stunden täglich bedeuten allgemein ein 40 Prozent höheres Risiko, innerhalb der nächsten 15 Jahre zu sterben. Diese Effekte gelten für diejenigen, die regelmäßig trainieren, genauso wie für erklärte Sportmuffel. Das lange Sitzen jeden Tag lässt sich durch die eine Stunde Sport am Abend leider nicht kompensieren. Es kommt also wesentlich mehr auf die Bewegung im Alltag an, um seinen Stoffwechsel in Gang zu setzen.

Was macht ein Tag auf dem Bürostuhl mit mir ?

Spätestens nach ein paar Stunden vor dem Computer, auf dem Sofa oder im Auto fährt der Stoffwechsel vollkommen herunter. Nicht nur der Kalorienverbrauch ist dann sehr gering, auch der feine Regelkreis der Enzyme und Botenstoffe kommt ins Stocken. Das Enzym Lipoproteinlipase zum Beispiel ist in bewegungslosen Phasen weniger aktiv, dadurch gerät der Fettstoffwechsel durcheinander, die Muskeln nehmen geringere Mengen an Fetten (Triglyzeriden) auf, um sie zu verbrennen. Außerdem wird das gute HDL-Cholesterin zurückgefahren.

Was bewirkt ein Muskeltraining für meinen Stoffwechsel ?

Die Muskulatur ist der wichtigste Stoffwechselaktivator überhaupt. Denn auch wenn man sie gerade nicht beansprucht, verbrauchen Muskeln, je nach Trainingszustand, etwa 30-mal mehr Energie als Fettgewebe. Mit mehr Muskeln können deshalb ein paar hundert Kalorien am Tag zusätzlich verbrannt werden, auch ohne sich zu bewegen. Aber Muskeln können noch viel mehr. Seit ein paar Jahren ist bekannt, dass sie selbst Botenstoffe produzieren und freisetzen, sobald sie beansprucht werden: die sogenannten "Myokine". Über diese kommuniziert die Muskulatur mit dem Rest des Körpers. Das Myokin "Interleukin 6" zum Beispiel kann die Fettverbrennung ankurbeln und dafür sorgen, dass das Hormon Insulin wieder besser wirkt, die Zellen also wieder mehr Zucker aufnehmen. Vieles deutet darauf hin, dass die erwiesenen positiven Effekte von Sport - er stärkt die Abwehr, beugt Krebs vor, hilft bei Diabetes, Demenz oder Depressionen - durch Myokine vermittelt werden.

Warum ist es so wichtig, dass der Stoffwechsel im Gleichgewicht ist ?

Weil die Gesamtheit der biochemischen Vorgänge im Körper nichts anderes ist als unsere Gesundheit. Nur, wenn all die Botenstoffe, Hormone und Enzyme, die die einzelnen Prozesse in den Zellen regulieren, auch wirklich ihren Job machen können, läuft alles rund. Ansonsten kann der Organismus aus dem Ruder geraten. Und gerade weil die einzelnen Vorgänge so eng ineinandergreifen, zieht eine Störung die nächste nach sich, wie etwa beim metabolischen Syndrom: Übergewicht geht sehr oft mit Bluthochdruck, erhöhten Blutzucker- und Blutfettwerten einher, der Fett- und Energiestoffwechsel "entgleist".  Hormone haben außerdem einen großen Einfluss auf die Figur: Sie regeln etwa, wann das Hungergefühl einsetzt, und bestimmen, an welchen Körperstellen sich Fett festsetzt. Und das ist nicht alles: Es gibt Hinweise darauf, dass der durch Inaktivität verursachte Spar-Stoffwechsel die Wahrscheinlichkeit steigert, Eierstock- oder Darmkrebs zu bekommen, genau wie Gallensteine oder psychische Probleme. Ein lahm-gelegter Stoffwechsel bewirkt also viel mehr, als "nur" unsere Figur zu ruinieren.

Was ist mit Viszeralfett gemeint ?

Viszerales Fett ist Fett, das sich in der Bauchhöhle ansammelt. Es lagert sich rund um die Organe an und man kann es weder sehen, fühlen oder anfassen. Man kann von außen ganz schlank erscheinen, aber innerlich voll viszeralem Fett stecken.

Das Tückische am viszeralen Bauchfett ist: Niemand leidet hierzulande unter Hunger oder Kälte. Im Gegenteil, unser Nahrungsangebot ist überwältigend. Vor allem durch zucker- und fetthaltiges Fast Food und Fertiggerichte führen viele ihrem Körper täglich viel mehr Energie zu, als er benötigt. Weil sich die Bauchfettzellen dadurch aber entsprechend schnell vergrößern und vermehren, verwandelt sich die einst nützliche Energiereserve in eine gefährliche Substanz – selbst bei optisch schlanken Menschen. „Denn wird der Nährstoffüberschuss nicht durch Sport ausgeglichen, sammelt er sich zuallererst als Viszeralfett in der Körpermitte an. Das Schlimme daran ist: Dieses Netzwerk aus unzähligen Fettzellen produziert ein giftiges Stoffgemisch aus Hormonen und Entzündungsmolekülen, die den gesamten Stoffwechsel lahmlegen. Deshalb bewerten Mediziner das Viszeralfett inzwischen sogar als eigenständige, hochaktive Drüse, die zu allem Überfluss auch noch permanent Fettsäuren ins Blut abgibt. Nur können die von den Körperzellen weder aufgenommen noch verwertet werden und bleiben daher im Kreislauf! Auf Dauer steigt so das Risiko gefährlicher Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Gefäßablagerungen bis hin zum Herzinfarkt und Schlaganfall.

Kann ich mit meiner Ernährung den Stoffwechsel beeinflussen ?

Der größte Fehler ist, zu hungern. Schon ein paar Tage haben verheerende Wirkung. Wenn der Organismus in eine Unterversorgung gerät, fährt er die Stoffwechsel-Aktivität der inneren Organe so weit wie möglich runter. Ein solcher Sparmodus verbraucht viel weniger Energie. Außerdem baut der Körper die größten Energieverbraucher ab - die Muskeln.
Kalorien dauerhaft zu reduzieren ist daher äußert problematisch: zum einen, weil das Abbauen von Muskulatur den Grundumsatz noch weiter reduziert. Zum anderen, weil der Sparmodus länger anhält als die Hungerphase - die Folge ist der Jojo-Effekt. Wer schon mehrere Diäten hinter sich hat, sollte erst mal seinen Grundumsatz messen lassen und ihn gezielt pushen. Besser als hungern ist es, die Energiedichte der Nahrung zu senken. Satt werden wir nämlich auch mit kalorienarmen Lebensmitteln, wenn die Menge den Magen füllt.

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